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Kurzkatas im Judotraining Über Kurzkatas Kurzkatas
lassen sich hervorragend schon in der Anfänger-Ausbildung erarbeiten. Hier eignen sich Inhalte wie beispielsweise
Für Fortgeschrittene bieten sich Themen an wie
Kurzkatas können am Ende eines Lehrgangs, nach mehreren Unterrichtseinheiten zu einem Thema, als Kurzfassung des Lehrgangs, sozusagen als "Inhaltsverzeichnis" und Systematisierung, dienen. Motivierender ist es aber in
Hinblick auf ein Kata-Turnier oder im Rahmen des Judo-Sportabzeichens eine Kata zu erarbeiten. Auch die Vorführung bei Vereinsveranstaltungen ("Tag der offenen Tür", Vorführungen) und Turnieren (zur Eröffnung, vor den
Finalkämpfen oder in Turnierpausen) kann in einer Breitensportgruppe Ziel des Katatrainings sein. Besonders viel Spaß macht das Üben, wenn man die Kata mit mehreren Paaren gleichzeitig vorführen will (Synchron-Katavorführung).
Kurzkata "Elemente des Bodenkampfes" Wie für den Standkampf, so gibt es auch für den Bodenkampf Grundsätze, deren Beachtung wichtige Voraussetzungen für den erfolgreichen Bodenkampf sind. Diese "Elemente
des Bodenkampfes" nenne ich:
Der Aufbau meiner Bodenkata ist denkbar einfach. Zuerst wird das Problem in Form von "Vorübungen" demonstriert. Beide Partner sind aktiv, die Demonstration hat Randori-Charakter. Dann wird exemplarisch eine Technik
demonstriert, bei der dieser Grundsatz des Bodenkampfes verwirklicht wird. Angrüßen Tori und Uke stehen im Abstand von ca. 3 Metern voreinander. Bei einer Demonstration vor Publikum wenden sie sich zum Yoseki
(Ehrenplatz) und grüßen im Stand. Danach verneigen sie sich im Kniesitz voreinander. 1. Den Partner belasten und kontrollieren Uke legt sich auf den Rücken, mit dem Kopf zu Tori. Tori rutscht an Uke heran, beugt sich
über ihn und setzt die Hände zwischen Ukes Armen und Körper auf der Matte auf. Uke versucht sich nun durch Aufrichten des Oberkörpers oder durch Hochschwingen der Hüfte zu "befreien". Weil die Kontrolle noch nicht optimal
ist, kann er sich auf den Bauch drehen, unter Tori herausrutschen und zu seinem Platz gelangen. Beide knien kurz voreinander, dann legt sich Uke erneut auf den Rücken. Tori beugt sich über ihn, senkt jetzt aber die Hüfte ab und
hält Uke mit Kami-shio-gatame. Diesmal sind Ukes Befreiungsversuche nicht erfolgreich, weil die zusätzliche Belastung erfolgte. Uke schlägt zum Zeichen der Aufgabe zweimal an Tori s Körper ab. Das eben dargestellt Prinzip kann auch
anhand der Technik Yoko-shio-gatame von der Seite demonstriert werden. Uke und Tori rutschen wieder an ihre Ausgangspositionen zurück. Es entsteht eine kurze Pause.
2. Dem Partner die Stützen rauben und ihn kontrollieren
Uke befindet sich in der hohen Bankposition, Tori steht neben ihm und versucht ihn zu sich, von sich weg, nach vorne oder nach hinten umzudrehen. Dies gelingt ihm
nicht, weil sich Uke mit Armen und Beinen gut abstützen kann. Beide Partner gehen kurz auf ihren Platz zurück. Tori kniet: sich neben Uke, umfasst unter Ukes Brust und vor dem Hals
durchgreifend den gegenüberliegenden Ellenbogen mit beiden Händen und zieht den Arm zu sich. Durch gleichzeitigen Schub mit dem Körper kippt Uke über die
weggezogene Schulter nach vorne und Tori geht nach zu Kuzure-yoko-shio-gatame. Uke gibt auf. Uke und Tori rutschen wieder an ihre Ausgangspositionen zurück. Es entsteht eine kurze Pause.
3. Einen Arm des Partners kontrollieren
Uke befindet sich im Kniestand, Tori steht vor ihm. Tori wirft seinen Partner mit einer Vorform von Tai-otoshi. Er kontrolliert dabei den Ärmel-Arm bis zu Boden und
sichert diesen zusätzlich mit der anderen Hand und kniet sich neben Uke. Uke versucht nun durch Wegdrehen von Tori oder Zu-ihm-drehen der Armkontrolle zu
entkommen. Endlich gelingt ihm dies durch Überrollen. Beide gehen auf ihre Plätze zurück. Um eine bessere Kontrolle über Uke herzustellen setzt Tori nun zusätzlich die Beine
ein und geht zu Juji-gatame nach. Uke gibt durch lautes "Stopp-Rufen auf. Uke und Tori rutschen wieder an ihre Ausgangspositionen zurück. Es entsteht eine kurze Pause.
4. Den Partner mit den Beinen kontrollieren Tori befindet sich in der Rückenlage. Uke greift von den Beinen her kommend an,
kann aber von Tori zunächst mit den Beinen (Füße in der Leistenbeuge) auf Distanz gehalten werden. Es gelingt Uke enger an Tori heranzukommen. Tori verteidigt sich
nunmehr, indem er Uke mit den Beinen klammert. Es entsteht eine kurze Pause durch Inaktivität beider Partner. Tori nutzt die Situation für sich, indem er mit der
Hüfte etwas nach hinten rutscht, mit seinen Beinen die Knie Ukes wegschiebt (oder einhakt und wegzieht) und sich selbst mit dem Oberkörper etwas aufrichtet. Uke
liegt nun in einer Bogenspannung völlig hilflos auf Tori. Tori dreht Uke um und geht nach zu Tate-shio-gatame. Uke und Tori rutschen wieder an ihre Ausgangspositionen zurück. Es entsteht eine kurze Pause.
5. Das Handlungsschema von Aktion und Reaktion ausnutzen Uke befindet sich erneut in der hohen Bankposition, Tori kommt vom Kopf her. Tori greift unter einen Arm Ukes und versucht Uke zu einer Seite hin über dessen
Rücken umzukippen. Dies gelingt nicht, weil sich Uke mit dem noch freien Arm abstützen kann und dagegen andrückt. Nach einer kurzen Weile der Drucks nutzt
Tori diese Gegenkraft, um sich unter Uke zu werfen (ohne den Arm loszulassen!). Uke stürzt zu Boden auf den Rücken. Tori liegt mit dem Kopf zu den Zuschauern auf
dem Rücken und Uke halt ihn mit Tate-shio-gatame. Mit dem eingeklemmten Arm drückt Tori stark gegen Ukes Hals. Uke stützt sich mit der freien Hand ab wie bei
der Vorübung. Tori nutzt den Gegendruck, um sich aus dem Haltegriff zu befreien.
Abgrüßen Das Abgrüßen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie das Angrüßen. Hinweis
Ein wichtiges Element des Bodenkampfes, nämlich die Einhaltung von Kontroll- und Aktionsphasen, wurde nicht demonstriert. Eine sinnvolle Darstellungsform dieses Prinzips wurde von mir nicht gefunden.
Für die Unterstützung bei der Kata-Erarbeitung bedanke ich mich bei den Judoka des Judo-Klub Elmshorn.
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