Material für 5-7-Jahre

Modellstunde zum Thema:
Ängstliche Kinder zum Kämpfen mit Körperkontakt bringen.
(entwickelt von Teilnehmer/innen des HJV-Lehrgangs vom 11.06.06)

Erwärmung

Laufspiel:

Gürtelzupfen: Alle drehen ihren Gürtelknoten nach hinten. 2 Fänger, die ihren Gürtel nicht nach hinten drehen, versuchen ein Kind anzuzupfen. Wer angezupft wurde unterstützt die Fänger.

Beobachtung:

Die Fänger dürfen nicht zu arg am Gürtel ziehen, sonder nur leicht zupfen.

Die ängstlicheren Kinder stellen die nächsten 2 Ticker

 

 

 

Körperteile-Ticken

Während alle Kinder laufen, nennt der Übungsleiter verschiedene Körperteile, mit denen sich die Kinder berühren sollen. Dabei ist es unerheblich, ob sich zwei oder mehrere Kinder zusammen finden. Wenn ein Kind übrig bleibt, dann darf es ggf. den nächsten Körperteil vorschlagen.

Die Kinder sollen spielerisch die Körperteile benennen und spüren lernen. Gleichzeitig kommen sie mit vielen anderen Kindern in Kontakt.

Hauptteil

Den Schatz bewachen (S.62)

Kampf um einen Gegenstand (Ball oder zusammen geknoteter Gürtel)

 

Das Mc-Donald-Spiel:

Bei der Ansage „Pommesfrites“ legen sich alle ausgestreckt auf den Rücken, bei „Salat“ auf den Rücken aber Beine und Arme in die Luft, bei „Cola“ stellen sich alle auf ein Bein, ein Arm wird als „Strohhalm“ nach oben gestreckt, bei „Hamburger“ legen sich zwei quer übereinander (später auch einer auf dem Rücken, der andere Bauch zu Bauch)

Hoher Körperkontakt

 

Mausefalle (S.73)

Zunächst auf dem Bauch, dann auf dem Rücken unter dem Partner durchkriechen

 

Abschluss

„Waschstraße“:

Das „Auto“ fährt in die Waschstraße ein, stellt den Motor ab (legt sich auf den Bauch), nachdem es eine Waschmarke in den Automaten gesteckt hat (dem neben dem Kind knieender Partner geben), beginnt das Waschprogramm:

    1. Einschäumen (mit Handflächen kreisende Bewegungen auf dem Rücken ausführen)

    2. Bürstenreinigung (mit Finger-„Kralle“ kreisende Bewegungen auf dem Rücken ausführen)

    3. Lappen-Rotationsbürste (mit Handflächen schnell und leicht auf den Rücken „platschen“)

    4. Abspülen (vom Kopf bis zu den Beinen mit beiden Händen abstreifen)

    5. Trocknen (mit dem ganzen Körper über den Körper des liegenden Partners hinab und hinauf rollen)

 

Eine Fantasie-Reise zur Verbesserung der Körperwahrnehmung
(entwickelt von Teilnehmer/innen des HJV-Lehrgangs vom 11.06.06)

Autofahrt in den Safari-Park

Rückenlage der Kinder, Augen schließen,

Steigt ein in Papas oder Mamas Auto. Heute seid ihr die Fahrer!

Habt ihr eueren Sitz gut eingestellt,
liegen eure Schultern an der Rückenlehne,
spürt ihr, dass euer Rücken aufliegt?
Lasst eure Beine lang liegen,
lasst eure Arme ganz locker und lose neben dem Körper.
Gedanklich seid ihr in Fahrbereitschaft in eurem Auto. Natürlich habt ihr alle euren Führerschein.
Jetzt fahren wir los!
Dazu fasst ihr an Lenkrad und schaut auf die Straße.
Eure Füße berühren schon die Pedale. Und ihr freut euch, denn heute geht es in den Safari-Park.
Mit dem rechten Fuß gebt ihr gaaanz langsam Gas, indem ihr den Fuß nach vorne streckt und langsam wieder löst.
Die Ampel ist auf Rot gesprungen! Jetzt müsst ihr bremsen. Dazu tretet ihr mit dem linken Fuß auf die Bremse.
Wir fahren wieder los. Gebt wieder mit dem rechten Fuß Gas.
Fahrt eine scharfe Rechtskurve. Oh, die nimmt gar kein Ende!
Und gleich im Anschluss die Linkskurve. Vorsicht! Nicht, dass ihr rausfallt!
Oh, da ist schon die Einfahrt! Bremsen!
Ihr grüßt den Pförtner und fahrt durch das Tor.
Jetzt sucht ihr einen Parkplatz. Weit und breit ist keiner frei. Also fahrt ihr kurzerhand mit dem Auto durch den Safari-Park.
Ihr kurbelt die Fenster herunter, damit ihr mehr von den Tieren mitbekommt.
Ein Zebra streckt euch den Kopf durchs Fenster entgegen und schleckt eure linke Hand mit der Zunge ab. Uuuh, was war das denn für eine Zunge?
Da ist auch schon ein Elefant mit seinem Rüssel am anderen Fenster zu Gange. Er pustet warme Luft in euer Auto. Das spürt ihr volle Kanne im Gesicht.
Von hinten kommt ein kleiner Affe und sucht auf deinem Bauch nach Bananen. Jetzt springt er fröhlich auf deinem Bauch herum.

...

Nachdem dem Besucher die Tierkontakte zuviel werden, kurbelt er die Fenster wieder hoch und fährt ganz schnell auf demselben Wege, mit allen Kurven, wieder nach Hause. Doch der kleine Affe ist noch auf dem Bauch geblieben.

 
 

Modellstunde zum Thema:
Die Kooperation der Kinder untereinander verbessern
(entwickelt von Teilnehmer/innen des HJV-Lehrgangs vom 11.06.06)

Funktion

Übung

Bemerkungen

Aufwärmen

Jedes Kind hat hinten an der Jacke 3 Klammern.

  • Klammernsammeln: Wer hat nach 3/5 Minuten die meisten Klammern an der Jacke.
  • Sheriff und Banditen: Der Sheriff hat die Klammer am Revers, die anderen Kinder hinten an der Jacke. Das „gefangene“ Kind wird Hilfssheriff und darf nun auch fangen, allerdings darf nur der Sheriff die Klammer hinten abmachen.

Der Roboter (S.46): Der eine Partner schließt die Augen, der andere stellt sich hinter ihn und führt ihn durch Klopfen auf die rechte bzw. linke Schulter durch die Halle.

 

Hilfsmittel: Wäscheklammern

 

Kooperation mit einem Fänger

 

Vertrauen in einen führenden Partner entwickeln

Fallen

Thema „Rückwärts Rollen“

gegenüber hinhocken und rückwärts rollen, bzw. ohne Rolle.

Ein Kind macht eine Bank/Päckchen, das zweite Kind macht eine Fallübung rückwärts und stellt sich in der Grätsche auf, das dritte Kind macht eine Rolle rückwärts über das erste Kind, krabbelt beim zweiten durch die Beine und wird ein „Päckchen“ usw

 

Kooperation mit anderen

Hauptteil

Thema „Ziehen und Schieben“

Bärenringen (S.75)

Kinder-Sumo bzw. Pfütze (S. 67)

Heißer Draht (S. 44)

 

 

Ausklang

Fensterputzer (S.49)

Pizza-Backen (S.122)

 

 

Rollenspiel-Situationen herstellen
Ein Beitrag von Ralf Pöhler

Für Kinder im Alter von 5 bis 7 gibt es kaum etwas Schöneres, als sich für eine längere Zeit in einer Bewegungs- und Vorstellungswelt zu befinden und dort Abenteuer zu erleben. Sicherlich lassen sich solche Vorstellungswelten nicht die ganze Stunde durchhalten und werden auch nicht für alle Übungen, die geplant sind, passen. Dennoch sollte man sich als Übungsleiter um die Geschlossenheit solcher Bewegungsanlässe bemühen (auch wenn nicht alles im Folgenden biologisch korrekt ist!). Beim nächsten Mal können ähnliche Übungen andere Namen haben; wichtig ist, dass die Situation stimmig ist. Hier ein Beispiel:

Am Wasser

Funktion

Übung

Bemerkungen

Erwärmen

Fische im Wasser

Aus allen Gürteln wird ein großer Kreis gelegt, der das Aquarium darstellt. Darin bewegen sich alle Fische. Weil das Aquarium so klein ist, schwimmen die Fische übereinander.

Körperkontakt erfahren

Es sollte immer nur ein Kind über ein anderes kriechen.

 

Krebs-Fangen

Ein oder zwei Krebse versuchen die im Sand kriechenden Würmer zu fangen, indem sie über den „Wurm“ krabbeln. Der gefangene Wurm wird dann ebenfalls zum Krebs.

 
 

Krebs-Tick

Ein oder zwei Krebse versuchen die Touristen am Strand zu necken, indem sie sie zwicken (ticken). Getickte Wattwanderer müssen den Krebsen helfen.

 
 

Auch noch möglich: Krabben-Randori (S.76), obwohl es dann ziemlich viel für die Arme ist!

 
 

Als Weiterführung:

Die Krabben fangen mit ihren Zangen ein Kind, das vor ihnen im Sand sitzt. Das Kind, das mit den Zangen vorsichtig festgehalten wird, soll sich befreien und die Krabbe in einen Haltegriff nehmen. Später folgt daraus die Befreiung aus der Beinklammer zum Haltegriff.

 
 

Wattwürmer ziehen

Der Angler braucht für seinen Angelausflug Würmer. Diese findet er verteilt im Watt. Er sucht sich einen aus und zieht ihn in seinen Eimer (eine Turnermatte am Mattenrand). Nun gehen zwei Angler auf Jagd nach Würmern. Entweder helfen sie sich oder jeder sucht alleine. (Später dürfen sich die Würmer auch durch Wegkrabbeln wehren.)

 
 

Wellen

Ein Partner ist die Welle, die auf den Strand zurollt. Der andere steht am Strand und „stürzt“ sich über die Welle hinweg und versucht sich über diese zu wälzen oder mit einer Judorolle ins Meer zu gelangen.

Voraussetzung: Möglichst Ansätze der Judorolle vorwärts

Hauptteil

Angel und Fisch

Der Angler wirft seine Angel (Gürtel) an der einen Seite der Matte aus. Ein Fisch (auf dem Bauch liegender Partner) beißt an (hält sich mit beiden Händen kräftig am Gürtel fest). Der Angler zieht den Fisch aus dem Wasser (zur anderen Seite). Müssen andere Angler helfen?

 
 

Fisch gegen Fischer

Wie zuvor wirft der Angler seine Angel aus, der Fisch beißt an, doch während der Angler zieht, arbeitet sich der Fisch immer weiter die Angel hoch. Schafft er es den Angler zu ticken, bevor dieser das Ufer erreicht hat, so hat der Fisch gewonnen; andernfalls der Angler.

Statt Klettern zur Kräftigung der Arme

 

Fischreuse (Vorübung zu Kami-shiho-gatame oder Yoko-shiho-gatame) (Variation der Mausefalle (S.73)

Die eine Hälfte der Kinder sind Fischfallen. Die neugierigen Fische schwimmen in die Reuse hinein, die Reuse schließt sich und der Fisch muss zappeln um wieder los zu kommen.

Statt Mausefalle

Ausklang

Mit dem Gummiboot auf dem Meer

Ein Kind legt sich auf die Wolldecke und stellt sich vor, es liege auf einem Boot auf dem Meer. Zwei Kinder halten die Wolldecke an den Zipfel am Kopf des Kindes und heben nun vorsichtig den Oberkörper und den Kopf des liegenden Kindes hoch. Gemeinsam schaukeln sie das liegende Kind sanft hin und her.

 

Hilfsmittel: Wolldecke

 

Die Situation sollte bildlich/sprachlich gut „ausgemalt“ werden.